Geschichte und Entstehung der Kirche zu Kollnburg
1365 | Im Jahr 1365 erbaut Albrecht I. von Nußberg, der seit 1363 im Besitz der „Veste Kalmberg“ als Ministerialer der Grafen von Bogen ist, bei seinem Schloss eine Kapelle und stiftet eine Schlosskaplanei. |
1366 | Am Dreikönigstag verleiht der päpstliche Legat, Bischof Nikolaus von Regensburg „all denen Ablässe für lässliche Sünden, welche die Kapelle Albrechts I. von Nußperch in Chalmperch besuchen.“ |
1372 | Am 12. März 1372 bestätigt Bischof Konrad IV. von Regensburg die bei der Schlosskapelle gestiftete „Ewige Messe“ Albrechts des Nußbergers. |
Das gotische hölzerne Dreifaltigkeitsbild (heute im Pfarrhof) zeigt das Wappen der Nußberger, ein Schild mit einem blauweißen Rautenbalken und eine kleine Figur im Ordensmantel, das Kreuzzugszeichen auf der Schulter. Vermutlich ist Wolfgang der Nußberger Stifter des Dreifaltigkeitsbildes.
Photo: Karl Mühlbauer
1462 | Ritter Hans kommt in den alleinigen Besitz der Veste Kollnburg. |
1468 | Ritter Hans sagt dem Herzog „alle Pflicht und Gerechtigkeit auf“, wurde mit Hans dem Degenberger zu Degenberg einer der Haupträdelsführer im sog. Böcklerkrieg, einem Aufstand der Ritter des Bayerischen Waldes gegen den bayerischen Herzog Albrecht. Dieser erobert innerhalb kurzer Zeit alle Burgen der Aufständischen. |
1472 | Hans von Kollnburg muss an den bayerischen Herzog Albrecht verkaufen. Mit Augustin dem Nußberger stirbt das Geschlecht der Nußberger aus. Sie herrschten zweihundert Jahre lang in Kollnburg. |
Steinerne Pietà (um 1430)
1671 | Die Burg ist im Besitz des Kaiserlichen Rates Johann Abraham Ortner von Orth. |
1672 | Ab diesem Jahr wohnt ein Pater aus Windberg ständig auf der Burg und versieht die Schlosskaplanstelle. |
1678 | Ein Großteil des Schlosses und der Schlosskapelle stürzen nach einem Gewitter ein. Die Familie Ortner von Orth baut das Schloss wieder auf, die Schlosskapelle erhält dabei die doppelte Größe.
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1817 | Bei der Versteigerung des Schlosses verschwindet auch die Stiftung bei der Schlosskapelle. Ein Schlosskaplan wird seither in den Urkunden nicht mehr erwähnt. |
1823 | Kooperatoren versehen von Viechtach aus die Seelsorge in Kollnburg |
1862 | Maria Muhlender, ledige Bauerstochter aus Dornach, vermacht ihr gesamtes Vermögen der Filialkirche Kollnburg als Erbgut, „wovon eine Pfarrei oder ein Curatbenefizium, eventuell eine Expositur errichtet werden soll.“ |
1873 | Am 18. November nahm die Filialkirchenverwaltung unter Kirhenpfleger Josef Müller „die milde Schenkung der Wohltätigkeitsstifterin mit vollster Dankbarkeit an. |
1876 | bis 1878 Kirchenerweiterung bis nahe an das Untere Schloss: Wollte man zur hinteren Kirchentüre eintreten, musste man zuerst durch einen Torbogen des Schlossbaues gehen. Gleich da hinter befand sich ein steinerner Brunnentrog mit fließendem Wasser. Dieses Wasser wurde zur Segnung an Dreikönig, am Karsamstag und an Pfingsten verwendet. Von einem der oberen Fenster des Schlosses konnte man direkt in die Kirche sehen und von dort am Gottesdienst teilnehmen. |
1893 | kam Alois Weiß als Kooperator nach Viechtach, ihm wurde die Seelsorgestelle in Kollnburg anvertraut. Er erkannte die dringende Notwendigkeit einer Pfarrei und betrieb die Errichtung einer Expositur. |
1896 | bis 1898 Errichtung eines Pfarrhauses an der Stelle der einstigen Scheune des Unteren Schlosses. |
1897 | Am 4. Oktober bezog der frühere Kooperator Alois Weiß den Posten Expositus in Kollnburg. Mit diesem Datum beginnen die pfarreigenen Kirchenbücher. |
1897 bis 1922 | war Kollnburg eine Expositur mit folgenden Priestern: 1897 - 1903 Alois Weiß 1903 - 1910 Johann Baptist Westermeier 1910 - 1914 Dr. Johann Baptist Markstaller 1914 - 1915 Lorenz Ponath (verstarb am Altar) 1915 - 1922 Michael Heibl (ab 1921 Pfarrprovisor) |
1921 | Außenrenovierung der Pfarrkirche Erhebung der Expositur Kollnburg zu einer selbstständigen Pfarrei |
1922 | Pfarrer in Kollnburg seither: ab 01.09.2023 Pater Jaison Thomas |
1990 | Renovierung der Kirche im Inneren, besonders der Kreuzwegstationen von Johann Baptist Reisbacher dem Älteren |
1991 | Außenrenovierung der Pfarrkirche. (Weitere frühere Kirchenrenovierungen in den Jahren 1921, ca. 1938,1971 bis 1974 (Innen- und Außenrenovierung)). |
1993 | Bau des Kindergartens Hl. Dreifaltigkeit mit Meditationsraum und Pfarrsaal |
Meditationsraum im Kindergarten
1996 | Renovierung der pneumatischen Orgel von Ludwig Edenhofer mit Pfeifen zum Teil aus dem 17. Jahrhundert. |
1999 bis 2000 | Abbruch und Neubau des Pfarrhofes, Erweiterung der Zufahrt und Schaffung neuer Parkplätze für Kirchenbesucher. |
2000 | Kostenloser Ausbau einer zweiten Zufahrt zum Pfarrhof, dem sog. „Eduard-Englmeier-Weg“ durch freiwillige Helfer. |
2008 | Neugestaltung des Priestergrabes als Auferstehungsgrab. Entstehung des ökumenischen Bibelgartens. Die Fa. Weinfurtner führt die künstlerische Gestaltung der Lieblings-Bibelstellen von Interessenten kostenlos durch, andere Wohltäter stifteten die Bänke. |
Der von freiwilligen Helfern angelegte Bibelgarten lädt zur Meditation ein