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Brief 1. Mai 2020

Liebe Verwandte, Freunde und Wohltäter/innen,

heute früh habe ich mit den 4 Nigerianischen Schwestern, einigen Lehrern und Kindern einen Dankgottesdienst gehalten. Heute vor 50 Jahren verließ ich Deutschland und kam abends bei de Steyler Missionaren in Accra/Ghana an. Große Dankbarkeit gegenüber Gott und all den Menschen, die gut zu mir waren und mir in vielfacher Weise weiter geholfen haben, erfüllt mich. Trotz mehrmaliger schwerer Erkrankung konnte ich immer wieder meine Arbeit fortsetzen. Mein Leben war unheimlich interessant und abwechslungsreich. So hätte ich nie gedacht, dass ich auch in Nord -Indien viele Projekte Würde finanzieren können. Ich habe immer einen sehr einfachen Lebensstil geführt und sparsam gelebt. Somit konnte ich mit gutem Beispiel voran gehen und selber viel Gutes tun. Die Hilfe von so vielen Wohltätern/innen kam dann noch dazu, Wunder über Wunder. "Vergelts Gott" Euch allen.

Heute am 1. Mai ist das Fest des Hl. Josef, meinem Namenspatron. Ich selber mag auch den ägyptischen Josef sehr gerne. Beide Josefs waren Träumer, haben Träume ausgeführt, sind ganz unerwartete Wege gegangen, haben Heimat und liebe Menschen plötzlich verlassen müssen.

Ich bezeichne mich auch als Träumer. Viele Träume habe ich mit Gottes Hilfe umsetzen dürfen. Und jetzt träume ich mit 77 Jahren weiter, gehe ganz neue Wege und baue mir selber meine eigene Hauskirche auf, integriere mich in ein Familienleben: Meine Hausfrau / Lehrerin Eunice und ihr Freund Lehrer Gordon, die ein Kind erwarten und im August auch kirchlich heiraten wollen, haben mir angeboten, aus Dankbarkeit für alles, was ich für die Schulen usw. getan habe, mich bis zum Sterben zu betreuen, mich in ihre Familie aufzunehmen, einer der Ihren zu werden. Eunice war bei mehreren Krankheiten bereits sehr hilfreich und hat mich aufopferungsvoll gepflegt. Gordon arbeitet noch als Lehrer im Süden. Wir drei möchten im Herbst nach Tamale ziehen und gemeinsam eine neue Heimat schaffen. Gordon hat bereits 2 zusammenhängende Baugründe in einem Neubaugebiet gekauft und ist bereit, neben den Erschließungskosten noch 6 000.- Euro ( 36000.- Cedis) zum Hausbau beizusteuern. Mein finanzieller Beitrag ist die Summe, die ich in Regensburg in einem Seniorenheim in einem Jahr für einen Heimplatz bezahlen müsste (12 Mal 2 000.- Euro ). Da die Baupreise hier sehr niedrig sind, bleibt mir sicher noch Geld, um die Bauplätze zu gestalten mit Obstbäumen, Haus für Tiere usw. Im Plan sind vorgesehen:

Arbeits-/ Schlafzimmer für Gordon/Eunice, Kinderzimmer, mein Arbeits- / Schlafzimmer, Hauskirchenraum: gemeinsam: Wohnzimmer, Esszimmer, Vorraum/Begegnungsraum, Küche, Waschraum.

Da wir alle hauptsächlich das eingeborene Essen einnehmen, sind die Lebenshaltungskosten sehr niedrig: für Essen, Betreuung, Pflege, Hilfe bei technischen Geräten usw. bezahle ich 150.- Euro im Monat, was beide schon überbezahlt finden. Ich könnte also im ersten Jahr mindestens 40 Kindern einen Heimplatz bezahlen. Falls ich noch länger lebe, könnte ich von meiner Pension mindestens 25 000.- Euro im Jahr für unsere Projekte spenden.

Ich bin der Diözese Regensburg dafür sehr dankbar, dass ich mit meiner Pension so viel Gutes tun kann.

Von Tamale aus wollen Eunice und ich weiterhin unsere Schulen betreuen, vor allem Waren von Tamale bringen.

Nochmals ein herzliches "Vergelts Gott" für all Euer Gebet und jede Hilfe jeder Art. Gott segne Euch!

Im Vertrauen auf Gott will ich diese neuen Wege zuversichtlich gehen. Ganz zur Ruhe setzen kann sich ein "Renner" sowieso nicht.

 

Herzlichen Gruß

 

Euer

Sepp Renner

 

N.B. :  Bilder von den 4 Nigerianischen Schwestern der Schulen und vom neuen Team Gorden - Eunice  -  Sepp

4 Nigerianische Schwestern der Schulen
Team Gorden - Eunice  -  Sepp Foto 1
Team Gorden - Eunice  -  Sepp Foto 2