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Ghana Weihnachtsbrief

Lieber Hans, liebe Freunde,

 

bereits in einigen Tagen ist Weihnachten, das überall anders gefeiert wird. Bei Euch in Deutschland stehen Gesundheit und Corona Virus Im Mittelpunkt. Bei mir ist es die Herbergssuche. Am 1.Mai 2020 waren es 50 Jahre, dass ich als Diakon meine Missionarsarbeit in Ghana begann, ein Anlass für mich, den Ruhestand einzureichen. Da  kam Corona, alle Schulen wurden geschlossen, eine Verabschiedung in den Ruhestand war nicht möglich, auch keine Ausreise nach Deutschland. Das neue Schuljahr begann im Januar. Am 19. Januar verabschiedete mich Bischof Vincent von Yendi und die Schulgemeinde feierlich in den Ruhestand....... Wohin? Die Herbergssuche setzte sich fort: nach Deutschland konnte ich nicht ausreisen, wusste auch nicht wohin, und in der Diözese Yendi war niemand, der mich betreuen hätte können. In dieser Situation der Ungewissheit schickte mir Gott das Lehrersehepaar Eunice und Gordon, die auch auf der Suche nach einer neuen Heimat waren. Bereits am 20. Januar zogen wir drei mit Hühnern und Hasen in die Erzdiözese Tamale in ein riesiges Neubaugebiet, das kaum erschlossen ist. Es fehlt an Straßen und Brücken, Strom- und Wasserleitungen, Geschäften, Behörden, Schulen usw.. Der Erzbischof Philipp eröffnet hier zwei Pfarreien, zwei Kirchen sind im Bau. Wir drei (inzwischen sind wir 4 durch das Kind) versuchten, das Haus fertig zu bauen, das Gordon im Bau hatte. Angesichts so vieler Not um mich herum ( überall in der Nachbarschaft wird gebaut, sucht man eine neue Herberge), fiel es mir schwer, in "Ruhe" das Leben zu beenden. So entschloss ich mich mit dem Lehrer-Ehepaar Schulen zu bauen für die vielen neuen Kinder der Siedlung und arbeitslose Lehrer einzustellen. Es ging dann alles ganz schnell, wir kauften 10 zusammenhängende Baugründe, fingen mit dem Bau einer 6-klassigen Volksschule und einem Kindergarten an. Wir wollen "quality Education Schools" , in denen jeder aufgenommen ist ohne Ausnahme. In diesen christlichen Schulen versuchen wir die Kinder zu Christus zu führen durch freies Gebet, lebendigen Gesang und ein Bibel-Wort als Losung für den Tag. Wer sich einer Konfesssion anschließen will, kann dies zusätzlich außerhalb dieser Schulen tun. Die neue Heimat für Schüler/innen und Lehrer/innen ist nur der erste Schritt:

Wichtig ist uns die Beheimatung in Gott.

Ich betreue weiterhin finanziell die Schulen in Chamba (Lehrerbezahlung, Heimschüler). Die Erhaltung dieser Schulen ist mir sehr wichtig. Erfreulicherweise kann ich Euch bereits berichten, dass über 100 Schüler/innen die Aufnahmeprüfung in die St. Francis Junior High school gefunden haben. Die Aufnahmeprüfung für Holy Spirit Senior High ist auch in diesen Tagen.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr kann ich Gott nicht genug danken für alle Führung und Gnade. Ich danke auch von Herzen allen Menschen, die mich ermutigten, weiter zu machen im Dienst an den Armen. Viele Schüler/innen waren mir sehr dankbar, dass ich ihnen einen frohmachenden Glauben vermittelte. Viele konnten getauft werden und die Erstkommunion feiern. Die Schüler/innen von anderen Kirchen waren oft eine Bereicherung beim Gottesdienst. Hier in Tamale sind viele Muslime, die fünfmal am Tag beten. Es gibt über 100 Moscheen. Ich arbeite gut mit ihnen zusammen. Viele sind froh, dass sie auch am Bau eine Arbeit finden.

Die Schulen in Tamale werden keine Heime haben. Schüler brauchen keine Patenschaften. Am Gymnasium  ( Junior High School 3 Jahre, Senior High school 3 Jahre) in Chamba wächst die Schülerzahl sehr, was mir große Sorgen bereitet: Wie sollen wir über 100 neue Patenschaften auftreiben? Hier danke ich vor allem dem Ghana Hilfe Verein, der Großartiges leistet, die Schulen, Projekte und Patenschaften fördert. Es ist für mich ein Wunder, dass in den letzten Jahren so viel geholfen werden konnte. "Vergelt`s Gott", Gott segne Euch und belohne Euch alles.

 

Ein gesegnetes, gesundes Weihnachten und Gottes Heiligen Geist für das Neue Jahr

wünscht Euer dankbarer

Sepp Renner

 

N.B.: Bilder zum Bau: beim Kindergarten wird das Grundfest mit Erdreich aufgefüllt. Bei der Volksschule werden die Mauern hochgezogen.

Einige Schulzimmer sollen bis zum Schulbeginn am 18. Januar fertig sein.

Baustelle Foto 1
Baustelle Foto 2
Baustelle Foto 3
Baustelle Foto 4
Baustelle Foto 5